PERFORMANCE (auf gehts 2021)

MANIFEST DER HOFFNUNG – Ein Bekenntnis

Die Körperlichkeit derstummen Darstellung wechselt von angsteinflößender Körperanarchie zu größtmöglicher Weichheit und Nähe – zu sich und je nach aktueller Lage – zu den Zuschauenden. Die Performance chargiert zwischen Entspannung und Konfrontation, Härte und Zartheit.

DAUER: 21 min

“Unfreiwilliges Experiment mit unklarem Ausgang. – Wir alle waren und sind seit mehr als einem Jahr unfreiwillig Proband*innen in einem Experiment, für das uns als Forscherinnen und Forscher keine Ethikkommission jemals ihr positives Votum ausgestellt hätte: Dieses Experiment lautet „substanzielle Bedrohung bei verminderter Verfügbarkeit sozialer Ressourcen“. Es ist unklar, wie bisher psychisch Gesunde, aber auch Personen mit psychischen und körperlichen Vorerkrankungen darauf reagieren werden. Von psychobiologischer Seite interpretieren wir Berührung und Körperkontakt als „soziales Sicherheitssignal“, welches Einbindung, Kontakt und Zugehörigkeit zu einem Netzwerk symbolisiert und über die Wahrnehmung von Sicherheit die Stressantwort vermindert. Nun werden aber genau physische Nähe und Körperkontakt seit der Pandemie mit Ansteckungsgefahr assoziiert, sie werden also von Signalen der Sicherheit zu Signalen der Bedrohung.“ (Zentrum für Psychosoziale Medizin Uni Heidelberg in „Verbinden & Spalten“ – Forschungsmagazin der Uni Heidelberg – Juli 2021)

Ich bezichtige mich 
Der Reue.
Der Schuld.
Der Egomanie.
Der Unpünktlichkeit.
Und der Vortäuschung von guter Laune.
Der Schlampigkeit.
Der Heuchelei von Mitgefühle.
Der Inkonsequenz.
Des Nicht-Abschalten-Könnens.
Der Ungeduld.
Der Rastlosigkeit. 
Der Einsamkeit.
Der Fehlenden Fürsorge.
Der Faulheit
Des schlechten Schlafes.

Und der Hoffnungslosigkeit.

PERFORMANCE, MUSIK, TEXT: Elisabeth Pleß

Die Perfomance „MANIFEST DER HOFFNUNG – Ein Bekenntnis“ wurde möglich gemacht durch das Stipendium „auf gehts“ der SOFORTHILFE NRW 2021